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Zwischen den Zeilen im August: Uschi Hammes

Brigitte Nehmzow begrüßt in ihrer Sendung der Sendereihe “Zwischen den Zeilen” für den Monat August die Autorin Uschi Hammes. Die Sendung wurde bei „Die Buchhändler“ Schweich aufgezeichnet und wird ab Mittwoch, 6. August 2014 19:30 Uhr im OK54-Fernsehprogramm ausgestrahlt.

Manch einer schaut lieber in den Himmel, als in sich selbst oder liegt es an der Faulheit zum Handeln?

Uschi Hammes hat in ihren Veröffentlichungen sich stets die gleichen Fragen in neuem Zusammenhang gestellt: Was ist Freundschaft? Wie gehe ich mit dem Tod um? Genieße ich jede Begegnung mit anderen Menschen? Was ist Freiheit? Kann ich Abschied zulassen? Sie sieht in diesen Themen das Tor zur Selbstreflektion. Auch ihr neuer Roman „Der Spatz“ handelt davon.

Wie wichtig die Selbstreflektion ist will der kleine Spatz dem Ich-Erzähler klarmachen. Nur durch die kann es ein inneres Wertesystem geben, dass immer wieder überprüft und korrigiert wird oder werden kann. Das „Gewissen“ und das „Ich“ als moralische Instanz, die nur von uns selbst aufgebaut werden kann. Uschi Hammes fragt in ihrem Buch bewusst und provozierend, ob der Mensch sein „Ich“ nicht mehr hören will und ob die Überprüfung des eigenen Wertesystems ausgelagert wurde an die „Gemeinschaft“, die die Regeln vermeintlich vorgibt?

Diese schweren Gedanken bettet Uschi Hammes ein in eine launige Geschichte, die anmutet, als sei sie an einem Nachmittag entstanden – aus einem Guss und immer im Fluß. Der Leser nimmt teil an den Gesprächen zwischen dem Ich-Erzähler und dem Spatz, freut sich über Verstehen und Akzeptieren der Beiden und an den Gedichten, die die Beiden sich vorlesen. Eine Symbiose scheint es zu sein, und im Laufe der Geschichte wird klar – der Spatz ist die innere Stimme, das Gewissen, die moralische Instanz. Und man erkennt auch, dass ganz langsam aus dem Verstehen eine Änderung der inneren Haltung erwächst. Und daraus auch ein fröhlicher Mensch.